Frauenkleidung
|
Die ausladenden Formen der Damenkleidung zwang die Frau immer mehr zur Untätigkeit und machte sie zum Luxusobjekt. Vorbilder für Damenmode dieser Epoche waren die ausladenden Kleider des Höfischen Rokoko und Barock. 1859 eröffnete Frederic Charles Worth seinen Salon und gilt als Begründer der "Haute Couture".
Anfang 1850 kamen Schoßjäckchen auf, die über einer andersfarbigen Weste getragen wurden. Seit 1860 waren so genannte "Zuavenjäckchen", deren lange Ärmel bis Ellenbogen geschlitzt waren, modern. Auf diese Mode folgten weiße Blusen, die bevorzugt mit eleganten Schärpen getragen wurden. Umhänge und Schals waren sehr beliebt. Aber auch zarte Schals aus Crêpe de Chine mit reicher Seidenstickerei und schweren Seidenfransen kamen in Mode und komplettierte die elegante Erscheinung der Frau.
Tagsüber trugen die Damen ihre Kleider hochgeschlossen, während zu abendlichen Gesellschaften ein weites Dekolleté, das die Schulter frei ließ, beliebt war. Diese weiten Ausschnitte wurden von einer aus Bändern, Rüschen, Spitzen, Stickereien gefertigten Berte umschlossen.
Als typisches Merkmal der Damenmode dieser Zeit gilt die Krinoline.
Um 1866 wurden gelockte Wellenscheitel beliebt. Der im Nacken geflochtene oder geschlungene Haarknoten, der "Chignon", bestimmte das Bild jener Haarmode. Zu Beginn saß der Chignon tief im Nacken, wanderte jedoch später hinauf auf den Hinterkopf. Als Haarschmuck dienten Federn, Blumen, Seiden- und Samtbänder, Spitzen und kleine Schleier.
Die "Schute", mit ihrer halbzylindrischen Form und ihrem Nackenschirm, wurde Tüll und Gaze, mit Blumen, Federn, Früchten und großen Bändern geschmückt. Gegen 1856 wichen die Schuten einem runden Hut, mit anfangs große Krempe, wird er mit dem Größerwerden des Chignon zu einem kleinen, winzigen Hütchen, das nach vorn auf die Stirn rutscht. Die 1853 aufkommenden Hutnadeln machen die großen Bindebänder unnötig.
|
|