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Barock ca. 1610 - 1715

Die Epoche des Barock begann ungefähr mit dem Beginn Dreißigjährigen Krieges, in dem bald alle größeren Staaten Europas mitkämpften. Mit Ende des Krieges 1648 stieg Frankreich zur stärksten Macht Europas auf. Die Niederlande erkämpfte sich die Unabhängigkeit von Spanien. Nach dem Sieg über die spanische Armada stieg England zur größten Seemacht auf. Eine Pest-Epidemie stieß die vom Krieg geplagte Bevölkerung ins endgültige Elend. Naturbeobachtungen und wissenschaftliche Experimente gewannen immer mehr an Bedeutung. Die Geradlinigkeit der Renaissance wurde nun in bewegte Formen aufgelöst. Vorrangig entstand dieser Stil in Italien und wurde von prunkliebenden Päpsten und Stadtfürsten gefördert. In der Kunst standen jetzt nicht mehr die Kirche, sondern der Staat und seine Könige im Mittelpunkt. Der Palastbau spielte jetzt eine größere Rolle, als der Bau von Kirchen. Der neue Baustil sollte die Volksmassen für den Staat und die Religion begeistern, das Volk wurde jedoch eher eingeschüchtert.

Frühbarock 1610 - 1650
Die strengen spanischen Formen wurden aufgelockert und das holländische Bürgertum beeinflusste die Mode. Das holländische Barock gilt als Blütezeit des Bürgertums. Die gefällige, ungekünstelte Art sich zu kleiden wurde vor allem von den holländischen Bürgerinnen übernommen und zu ihrem Höhepunkt gebracht. Die steife und übergroße Mühlsteinkrause wurde von schulterbreiten, horizontal verlaufenden Batist- oder Leinenkragen, die mit kostbaren Spitzen verziert waren, ersetzt. Borten- und Bandschmuck erfreute sich allgemeiner Beliebtheit. Dunkle Farben waren charakteristisch für die niederländische Mode.

Hochbarock ca. 1650 - 1680
1661 bestieg Ludwig XIV. den Thron und regierte als Alleinherrscher 72 Jahre. Geistlichkeit, Adel und Bürgertum hatten keinerlei Mitsprachrechte mehr. Der „Sonnengott“ Ludwig der XIV. Der französische Hof wurde nun zum Modezentrum und beeinflußte alle Schichten der europäischen Nationen. Jeden Monat wurden lebensgroße Puppen nach der letzten Mode gekleidet und in europäische Hauptsstädte verschickt. Großes Interesse galt den Mätressen. Die Fürsten festigten ihre politische Machte und er Adel erlangte wieder seine kulturell führende Position. Der Absolutismus begann.

Spätbarock ca. 1680 - 1715
Der französische Hof diktierte die Mode. Bewusste Künstlichkeit und Prachtentfaltung durch kostbare Stoffe, Spitzen und Schmuck bestimmten die Erscheinung beider Geschlechter. Sowohl die Frauen, als auch die Männer parfümierten und schminkten sich reichlich, die Hygiene ließ jedoch zu wünschen übrig. Fast alle Vertreter der höheren Schichten trugen z.T. mehrere Pfund schwere Perücken aus rotblond eingefärbten Menschen-, Ziegen-, Pferdehaar oder Wolle. Schönheitspflästerchen in Form von Fliegen, Käfern und Blumen waren sowohl bei Frauen, als auch bei Männern beliebt. Bisweilen wurden bis zu zwanzig dieser Pflästerchen auf Gesicht, Hals und Dekollete verteilt.



 Willem Buytewech, 1622, typische Kleidung des Frühbarock

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Kragenformen in der Damenmode des Barock 1610 - 1715
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